Kollagen ist ein wahres Wundermittel, wenn es um die Gesundheit deiner Haut, Gelenke und vieles mehr geht. Wir haben in diesem Beitrag für dich zusammenfasst, warum ist dieses Protein für deinen Körper so unverzichtbar ist und was du bei der Einnahme von Kollagen beachten sollst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Kollagen?
Kollagen ist mit über 30% das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper. Es bildet die Grundstruktur für Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel und Blutgefäße. Du kannst dir Kollagen wie eine Art Gerüst vorstellen, das unseren Körper zusammenhält. Kollagen ist aus langen Ketten von Aminosäuren aufgebaut. Diese Ketten, die von Zellen des Bindegewebes gebildet werden, können je nach Kollagentyp zwischen 600 und 3000 Aminosäuren enthalten. Besonders häufig kommen die Aminosäuren Prolin, Glycin und Hydroxyprolin vor.
Die Ketten werden Polypeptidketten oder Prokollagen genannt. Drei solcher Ketten winden sich spiralförmig zu einer Dreifachhelix, die man Tropokollagen-Einheit nennt. Viele Tropokollagen-Einheiten verbinden sich zu dünnen Kollagenfibrillen, die wiederum zu dickeren Kollagenfasern zusammengefügt werden. Du kannst dir das wie ein Seil vorstellen: Kleine Fäden werden verdreht, um ein dickes und stabiles Seil zu bilden. Es verleiht der Haut Elastizität, macht die Gelenke beweglich und stärkt das Bindegewebe. Kollagen sorgt dafür, dass die Haut glatt und straff bleibt und die Gelenke geschmeidig funktionieren. In unserem Körper gibt es 28 verschiedene Kollagentypen. Zu den drei wichtigsten zählen Kollagen Typ 1, Typ 2 und Typ 3.
Vorkommen im Körper | Funktionen | |
Kollagen Typ 1 | Haut, Knochen, Sehnen, Bänder, Organe, Blutgefäße | Hauptbestandteil der Haut, verantwortlich für Festigkeit und Elastizität |
Zahnfleisch, Dentin (Zahnhartsubstanz) | Stärkung von Knochen und Zähnen | |
Kollagen Typ 2 | Knorpel (hyaliner und elastischer Knorpel) | Hauptbestandteil des Gelenkknorpels, sorgt für dessen Elastizität und Struktur |
Glaskörper des Auges | Formgebung und Stabilisierung des Auges, Beitrag zur Augengesundheit | |
Kollagen Typ 3 | Haut, Blutgefäße, innere Organe | Unterstützung der Elastizität von Blutgefäßen und Organen |
Lunge, Leber, Darmwand | Förderung der Wundheilung und Geweberegeneration | |
Retikuläre Fasern (Bindegewebe in Organen) | Verbesserung der strukturellen Integrität von Gewebe |
Wie entsteht Kollagen?
Kollagen wird in speziellen Zellen unseres Körpers, den sogenannten Fibroblasten, produziert. Dafür benötigt der Körper Aminosäuren (vor allem Glycin, Prolin und Hydroxyprolin), Vitamin C und andere Nährstoffe wie zum Beispiel Zink. Diese Bausteine werden aus der Nahrung gewonnen und im Körper zu Kollagen umgewandelt.
Wann und warum baut Kollagen ab?
Die Kollagenproduktion nimmt mit zunehmendem Alter ab. Ungefähr ab dem 25. Lebensjahr produziert der Körper jedes Jahr in etwa um 1–2 % weniger Kollagen. Dieser Prozess beschleunigt sich in den Wechseljahren bei Frauen, da der sinkende Östrogenspiegel ebenfalls den Kollagenabbau fördert.
Neben dem natürlichen Alterungsprozess sind auch UV-Strahlung, Rauchen und ungesunde Ernährung sowie chronischer Stress weitere Faktoren, die den Kollagenabbau beschleunigen können. In der Folge wird die Haut dünner und verliert an Feuchtigkeit. Dies führt anschließend zur Abnahme der Elastizität und Falten entstehen.
Zusätzliche Faktoren für Kollagenabbau
- UV-Strahlung: Zu viel Sonne schädigt die Kollagenfasern.
- Rauchen: Nikotin reduziert die Kollagenproduktion und schädigt das Bindegewebe.
- Ungesunde Ernährung: Zucker und verarbeitete Lebensmittel schädigen die Kollagenstruktur.
- Stress: Chronischer Stress erhöht den Abbau von Kollagen.
Wie kann der Kollagenabbau verlangsamt werden?
Aber good news! Der Kollagenabbau kann auch verlangsamt werden. Und zwar, indem du in erster Linie das Gegenteil aller oben genannten Gründe für den Abbau machst. Verwende Sonnenschutz, achte auf eine gesunde Ernährung (besonders viele Kollagen-Bausteine bzw. Kollagen enthalten beispielsweise Quinoa, Chiasamen, Gelatine, Knochenbrühe sowie Fisch und Hühnchen inklusive Haut), rauche nicht und integriere regelmäßige Bewegung und auch Pausen in dein Leben, um das Stresslevel zu senken. Aber es gibt auch noch weitere effektive Möglichkeiten in Form von topischen und systemischen Behandlungen.
Unter topische, also äußerliche, Anwendungen fallen kosmetische Behandlungen und auch die passende Hautpflege. Als systemisch werden Anwendungen verstanden, die den gesamten Körper betreffen. Darunter fallen beispielsweise Tabletten oder auch Nahrungsergänzungsmittel, die oral eingenommen und so in den Blutkreislauf gelangen, oder auch Infusionen. Im folgenden gehen wir daher näher auf kosmetische Behandlungen, Hautpflege und Kollagen Supplemente ein.
Topische Anwendungen zur Steigerung der Kollagenproduktion
- Retinol und Vitamin C: Aktivieren die Fibroblasten chemisch.
- Gua Sha: Fördert die Durchblutung und Nährstoffversorgung.
- Morpheus8: Nutzt mechanische und thermische Reize, um Kollagen neu aufzubauen.
Hautpflege: Retinol und Vitamin C
Setze auf Hautpflege mit Retinol und Vitamin C. Ich benutze gerne die Seren von Dr. Emi Arpa und sehe nach einem Anwendungszeitraum von etwa 3 Monaten eine klare Verbesserung meiner Hautstruktur.
Retinol ist eine Form von Vitamin A. Vereinfacht gesagt beschleunigt es die Erneuerung der Hautzellen. Retinol fördert die Kollagenproduktion, indem es die Aktivität der Fibroblasten (Zellen, die Kollagen produzieren) steigert. Zudem baut es geschädigte Kollagenfasern ab und regt den Körper dazu an, neues, stärkeres Kollagen zu bilden.
Vitamin C ist ein starkes Antioxidans, das die Haut vor freien Radikalen schützt. Als essenzieller Baustein für die Kollagenbildung aktiviert die Enzyme, die für die Kollagensynthese notwendig sind. Vitamin-C-Seren können so die Kollagenstruktur stärken und die Hautelastizität verbessern.
Gua Sha Behandlung
Gua Sha ist eine traditionelle chinesische Massage-Technik, bei der die Haut sanft geschabt wird. Diese Behandlung fördert die Durchblutung und regt die Mikrozirkulation an. Durch die bessere Versorgung der Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen werden die Fibroblasten stimuliert, mehr Kollagen zu produzieren. Zusätzlich unterstützt Gua Sha den Lymphfluss, wodurch Abfallstoffe abtransportiert werden, was die Haut regenerieren und straffer erscheinen lassen kann. Eine Gua Sha Behandlung kannst du ganz einfach selbst durchführen. Dazu benötigst du nur einen Gua Sha Stein und ein wenig Zeit, um mit der Technik vertraut zu werden. Online findest du genügend Video-Tutorials.
Morpheus8 Behandlung
Morpheus8 ist eine minimal-invasive Behandlung, die Microneedling mit Radiofrequenzenergie kombiniert. Morpheus8 wirkt besonders tief in der Haut und ist daher effektiv bei der Straffung, Reduzierung von Falten und Verbesserung der Hautstruktur.
- Microneedling: Kleine Nadeln dringen in die Haut ein und erzeugen Mikroverletzungen. Diese stimulieren die Wundheilung, wodurch der Körper neue Kollagenfasern bildet, um die Haut zu reparieren.
- Radiofrequenzenergie: Die abgegebene Wärme dringt tief in die Haut ein und fördert die Kollagenneubildung, indem sie die Fibroblasten stark aktiviert. Gleichzeitig strafft die Wärmebehandlung die bestehende Kollagenstruktur.
Kollagen supplementieren
Mit zunehmenden Alter nimmt nicht nur die Kollagenproduktion ab, es verändert sich auch das Gleichgewicht der Kollagen-Typen in unserer Haut. So nimmt etwa Typ 1 ab, was dazu führt, dass die Stabilität der Haut verloren geht. Genau hier setzen Kollagen Supplemente an. Diese gibt es in Pulverform, als Kapseln oder in flüssiger Form.
Wie sinnvoll ist es, Kollagen einzunehmen?
Studien zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Kollagenpeptiden über einen längeren Zeitraum, die Hautphysiologie positiv beeinflusst. Konkret verbessern sich Hautfeuchtigkeit, -elastizität sowie -festigkeit. Nach 12 Wochen ist dieser Effekt auch deutlich messbar. Nach Absetzen der Supplementierung wurde ein geringer Rückgang verzeichnet. Kollagen sollte daher täglich eingenommen werden.
Neben den positiven Effekten auf die Hautphysiologie hat sich gezeigt, dass Kollagen auch die Hautbarriere stärkt. Obwohl die genauen Vorgänge noch nicht vollständig erforscht sind, kamen einige Studien zu dem Ergebnis, dass Kollagen Peptide das Wachstum von Hautzellen (Fibroblasten) anregen und die Produktion von Hyaluronsäure erhöhen können.
Aber nicht nur die Haut profitiert von Kollagen Supplementen sondern der gesamte Körper. Es unterstützt den Muskelaufbau und -performance und fördert die Regeneration. Kollagen ist ein zentraler Bestandteil von Knorpeln (Typ 2), Bändern, Sehnen und Knochen (Typ 1) und sorgt dafür, dass diese Strukturen stabil und gesund bleiben. Studien zeigen, dass die Einnahme von Kollagen die Funktion der Gelenke verbessern, Gelenkschmerzen verringern und Arthrose vorbeugen kann. Außerdem konnte in einer Studie nach 12 Wochen mit täglicher Einnahme von Kollagen und 3x pro Woche Krafttraining, eine Verbesserung der Körperzusammensetzung – mehr Muskeln, weniger Körperfett – nachgewiesen werden.
Worauf sollte man bei Kollagen-Supplementen achten?
Da Kollagen in den letzten Monaten einen wahren Hype erfahren hat, gibt es mittlerweile unzählige Produkte auf dem Markt. Umso wichtiger ist daher die Auswahl des richtigen Nahrungsergänzungsmittels. Meine Wahl ist auf die Kollagen Peptides von VITA IUVENIS gefallen. Sie sind mit Vitamin C angereichert, lösen sich easy in Flüssigkeit auf und kommen zu 100% aus Österreich.
Nachfolgende Punkte sollen dir helfen, das für dich richtige Produkt auszuwählen.
- Kollagen Typ: Präparate, die Kollagen Typ 1 und Typ 3 enthalten, sind ideal zur Unterstützung unserer Hautelastizität, da die Haut zu 80% aus diesen besteht. Produkte mit Kollagen Typ 2 unterstützen Knorpel und Gelenke. Wähle je nach Ziel das passende Kollagen.
- Hydrolysiertes Kollagen: Achte darauf, dass es sich um hydrolasiertes Kollagen handelt. Dieses wird als Kollagen-Peptide bezeichnet und ist leichter verdaulich und hat eine bessere Bioverfügbarkeit.
- Zusätzliche Nährstoffe: Kollagen-Supplemente mit Vitamin C, Hyaluronsäure oder Zink sind besonders wirksam, da diese Nährstoffe die Kollagenbildung unterstützen.
- Reinheit: Das Kollagen sollte frei von Zusätzen wie Zucker, Aromen oder künstlichen Farbstoffen sein.
- Qualität: Produkte mit unabhängigen Prüfsiegeln garantieren höhere Qualität und Reinheit.
- Herkunft: Da es mittlerweile so viele Produkte auf dem Markt gibt, solltest du auch auf die Herkunft des Nahrungsergänzungsmittels achten. Diese lässt Rückschlüsse auf die Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Produkts zu.
Studien:
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0034-1393066.pdf | https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26362110 | https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35049916 | https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26353786