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Nichtstun: warum es so schwer ist und wie du es lernst

Nichtstun ist ein Kunst. Aber ist es wirklich so schwer, einfach mal still zu halten und den Moment zu genießen? Wir verraten dir, was du tun kannst, um dich aus dem Alltag auszuklinken.

Wann hast du das letzte Mal nichts getan – so rein gar nichts? Nicht gelesen, keine Social-Media-Kanäle gecheckt, nicht ferngesehen, auch keinen Sport gemacht oder versucht rein gedanklich Beziehung oder Karriere voranzutreiben? Du kannst dich nicht daran erinnern, wann du alle Aktivitäten zuletzt ruhen gelassen und nur das Heben und Senken deiner Bauchdecke wahrgenommen hast? Dann wird es Zeit!

Wenn du viel zu tun hast, dann tue am besten nichts.

Studien zeigen, dass unser Gehirn auf Zeiten der absoluten Ruhe angewiesen ist. Sie sind die Voraussetzung für Gesundheit, Selbsterkenntnis und Kreativität. Einfach mal abschalten und entspannen? Klingt eigentlich kinderleicht, doch uns fällt das Ausspannen zunehmend schwer. Schuld daran sind – wie kann es anders sein – Schnelllebigkeit, Leistungsdruck, Internet und Social Media – aber nicht nur. Schöner, gesünder, effizienter: Unsere Gesellschaft verlangt von jedem ständige Verbesserung. Ist es aufgrund der allgegenwärtigen Optimierungsgedanken überhaupt möglich an einen Punkt vollster Zufriedenheit mit sich selbst zu gelangen? Liegt der Schlüssel zum Glück vielleicht nicht darin, immer besser zu werden, sondern einfach mal locker zu lassen und nichts zu tun?

Nichtstun fördert die Gesundheit

Laut einer Studie der WHO ist Lärmbelästigung eines der größten Gesundheitsgefahren der modernen Gesellschaft. Das einfache Gegenmittel ist Stille. Schon profitieren Geist, Seele und Körper: Stille reduziert Stresshormone wie Cortisol. Stille hilft dabei, Blutfett und Blutzucker zu reduzieren und Bluthochdruck, Verdauungsstörungen, Schlafproblemen oder auch Verspannungsgefühlen in Rücken und Kopf entgegenzuwirken. Zudem wird das Immunsystem beim Nichtstun gestärkt und der Energiehaushalt des Körpers verbessert, wie Biologen herausgefunden haben.

Neben den positiven Auswirkungen auf den Körper, profitiert auch die Psyche vom Nichtstun. Es ermöglicht Selbstreflexion und Klarheit und kann dadurch zu mehr Glück und Zufriedenheit beitragen. Durch Stille werden Gehirnregionen aktiv, die sonst durch Lärm besetzt sind. Eine Studie bestätigte sogar eine vermehrte Neubildung von Zellen in der Region des Hippocampus – jener Bereich im Gehirn, der für Lernfähigkeit und Gedächtnis zuständig ist. Nichtstun tut also ziemlich viel für unsere Gesundheit.

Warum aber haben wir dennoch immer das Gefühl uns dafür rechtfertigen zu müssen beziehungsweise uns die Muße erst verdienen zu müssen? Stress ist zu einem Statussymbol geworden, während die positiven Effekte der Muße in Vergessenheit geraten sind. „Wir haben ja schon Angst vor den Momenten völliger Entspannung, weil wir sie als verlorene Zeit empfinden. Stattdessen sollten wir lernen, sie als gewonnene Zeit wahrzunehmen“, betont Frédéric Lenoir, einer der renommiertesten Philosophen und Soziologen Frankreich. Viele Menschen sind daher der Meinung, dass sie sich das Nichtstun erst verdienen müssen. Andere wiederum finden einfach keine Zeit für Muße – insbesondere Frauen.

Mental Load: warum frau nicht entspannen kann

Frauen fällt das Nichtstun laut Studien übrigens schwerer als Männern. Eine repräsentative internationale Vergleichsstudie des Marktforschungsinstituts Ipsos zum Thema Lebensstrategien ergab: Sogar am Wochenende schafft es nicht einmal jede zweite Frau, sich zu erholen. Dies ist zum einen auf biologische Gründe zurückzuführen. Die körperliche Reaktion bei Überlastung ist bei Frauen tatsächlich anders gelagert, da die Hirn-Nebennieren-Stressachse bei Frauen tendenziell sensitiver reagiert. Dadurch hat das weibliche Geschlecht auch mehr körperliche Reaktionen. Mangelnde Entspannung kann sich daher bei Frauen auch auf in Form von Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen oder auch Übergewicht äußern.

Zum anderen ist es auch der sogenannte Mental Load, der Frauen schlechter entspannen lässt. Es handelt sich dabei um eine „Belastung, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, die gemeinhin als nicht der Rede wert erachtet werden und somit weitgehend unsichtbar sind.“ Oder vereinfacht gesagt, steckt dahinter die unsichtbare Denkarbeit die frau machen „muss“. Dieses alte Denkmuster ist noch tief in uns verankert – der Kühlschrank sollte gefüllt sein, dann noch ein Geschenk für eine Freundin oder die Schwiegermutter besorgen und wann war noch schnell der Arzttermin der Kinder? Dieser wilde Mix aus unzusammenhängenden Fragen sorgt also unter anderem dafür, dass Frauen schlechter abschalten können als Männer. Liebe Frauen, nehmt euch bitte regelmäßig Zeit für euch selbst! Das Nichtstun kann zum Glück gelernt werden.

Nichtstun kann man lernen

Für das erfolgreiche Nichtstun sind drei Dinge wesentlich: Zeit, Ruhe im Kopf und ein geeigneter Ort. Wende die nachfolgende Checkliste immer dann an, wenn sich ein Moment zum Nichtstun auftut. Fällt ein Termin aus, die Arbeit wird früher beendet oder die Bahn hat Verspätung, dann versuche die gewonnene Zeit mit keiner anderen Aktivität zu füllen, sondern widme dich dem Nichtstun.

  1. Zeit
    Setze dir zum Nichtstun kein Zeitlimit, denn Niksen ist nicht planbar. Du hast keine Termine im Kopf und der Faktor Zeit ist irrelevant. Die Frage lautet daher: Kannst du alles, was du über die Zeit weißt, für einen Moment in das unendliche Nichts verbannen? Nur so ist es möglich, erfolgreich die erste Hürde zu überwinden, die dich an deiner kleinen Auszeit hindert. Weg mit dem Gedanken Zeit zu „verlieren“.
  2. Ruhe im Kopf
    Wer noch nicht geübt ist im Nichtstun, der sollte anfangs prüfen, ob die nötige Ruhe im Kopf vorhanden ist. Andernfalls lässt du dich schnell von allen möglichen Reizen und Gedanken ablenken. Nach fünf Tassen Kaffee oder einer aufreibenden Auseinandersetzung ist daher nicht der beste Zeitpunkt, um damit zu starten. Momente zum Niksen ergeben sich regelmäßig, du musst nur lernen, sie zu erkennen – und genau das kannst du üben. Das Ziel ist es, nicht zu realisieren, dass du nichts tust und die Muße auf keinen Fall als Belohnung zu betrachten.
  3. Ein geeigneter Ort
    Der letzte Faktor, der dich beim Nichtstun beeinflussen kann, ist die Umgebung. Das passende Umfeld darf dir nicht das Gefühl geben, du würdest Zeit vergeuden. Am besten eignet sich also ein ruhiger Raum oder ein einsamer Ort ohne jegliche Ablenkung. Nun kannst du in Ruhe zur Ruhe kommen.

Erinnere dich im Alltag immer wieder daran, bewusst nichts zu machen. Mit etwas Übung wird es dir gelingen, innerhalb kürzester Zeit zur Ruhe zu kommen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf deine Gesundheit, sondern auch auf deinen Gemütszustand aus. Nichtstun macht einfach glücklich – zwar nicht andauernd, aber von Zeit zu Zeit!

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