Schon einmal von Niksen gehört? Ob es sich dabei um den neuen Lifestyle-Trend nach Hygge und Lagom handelt, findest du in diesem Beitrag heraus. Eines vorweg: es ist schwerer als gedacht aber leichter zu erlernen als du denkst.
Reines Nichtstun ist nach wie vor in der westlichen Kultur als Müßiggang oder Faulenzen verpönt. Viele fühlen sich schuldig, wenn sie nicht wenigstens irgendwie beschäftigt sind. Wir haben gelernt, dass Zeit Geld ist und daher sehr kostbar. Deshalb meinen wir jede unserer Aktivitäten rechtfertigen zu müssen. Nach acht Stunden bei der Arbeit möchte man seinen Feierabend oder das Wochenende bestmöglich nutzen. Folglich ist der Terminkalender voll. Der Trend geht allerdings in die richtige Richtung und das Nichtstun und bewusste Ausklinken aus dem Alltag gewinnen mehr und mehr an Bedeutung.
Niksen ist die Kunst des Nichtstuns
Die Niederländer haben der Kunst des Nichtstuns einen Namen gegeben. Nach dem dänischen Hygge und dem schwedischen Lagom folgt eine neue Glücksphilosophie aus dem Norden. Der Wohlfühltrend Niksen kommt aus den Niederlanden. Laut niederländischem Wörterbuch bedeutet niks oder niets „nichts“ und das Verb niksen daher „nichts tun“. Das Wort wurde früher eher als eine negative Bezeichnung für einen Nichtsnutz oder Faulenzer verwendet. Heute gilt es als eine Art neue Philosophie der Holländer, die das süße Nichtstun feiert. Es hilft dabei neue Motivation und Kreativität zu schöpfen und den Geist zu entspannen.
„Anstatt dass wir uns auf etwas fokussieren, erlaubt uns Niksen, die Gedanken wandern zu lassen“, sagte Rutt Veenhofen, Soziologin und Glücksforscherin an der Erasmus-Universität von Rotterdam. Im Grunde ist Niksen ganz einfach. Das Wichtigste dabei ist, dass du etwas machst, dass nicht produktiv ist. Der Moment soll deine eigene persönliche Auszeit sein und keinen Nutzen haben. Und auch wenn das Niksen als Trend vielleicht bald wieder verschwinden wird, zeigt es momentan mit dem Finger auf einen wunden Punkt unserer Gesellschaft und regt zum Nachdenken an.
Niksen ist gut für Körper, Geist und Seele
Gönne dir regelmäßige Auszeiten und tanke aus dem Nichtstun Energie für den Alltag. Verzweifle nicht sofort, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert, sondern bleib dran und übe dich im Niksen. Nichtstun ist nichts, was du dir verdienen musst, denn auch das ist Arbeit, wie Oscar Wilde schon sagte: „Gar nichts tun, das ist die aller schwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt“. Wem es gelingt, die Kunst des Nichtstuns zu erlernen, der wird gelassener, achtsamer und schafft es so ganz leicht, Belastungen zu reduzieren und das Leben in allen Facetten zu genießen – komplett ohne schlechtem Gewissen. Körper und Geist werden es dir danken und dich mir mehr Zufriedenheit, mehr Kreativität und einem allgemein besseren Wohlbefinden sowie Gesundheit belohnen.
